Der Song zum heutigen Reisetag
Oft gehört zu einem Reisetag ein ganz bestimmtes Musikstück.
Sei es aus Lust und Laune,
weil es soeben im Radio lief oder weil es einfach besonders
gut zum Tag passt.
The
Rolling Stones - Wild Horses
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Am frühen Morgen führt die Fahrt nach El Rocío. Es
liegt noch Nebel über dem Doñana Nationalpark.
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Im Doñana Nationalpark leben halbwilde Pferde.
Einmal im Jahr werden sie zusammen getrieben. Ein Teil davon wird
verkauft, die Übrigen leben danach wieder frei im Nationalpark.
Der Zusammentrieb findet immer am 26. Juni statt. Die Saca de
las Yeguas gibt es schon seit 500 Jahren. Wenn ich an diesem
Datum schon in der Region bin, wollte ich das natürlich erleben.
Der Ort El Rocío ist nicht für Autos gebaut. Es gibt kaum
befestigte Strassen, dafür vor jedem Haus einen Zaun wo man das
Pferd festbinden kann...
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Morgens um neun ist noch alles ausgestorben. Eine
Stunde später sieht das schon anders aus. Vor der Wallfahrtskirche
sammeln sich die Leute. Es sind zu 90% Spanier, es hat wenig Touristen
darunter wie mich.
Der wichtigste Tag im Jahr ist jedoch die Wallfahrt zum Pfingstsonntag.
Dann sind mehrere hundert Tausend Menschen hier. So viele sind es
am heutigen Anlass definitiv nicht.
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Und dann geht es los: die erste Gruppe mit Wagen
erscheint. Der Wagen wird von Maultieren gezogen. Die Gruppe hat in
den Vortagen einen Teil der halbwilden Pferde zusammen getrieben.
Die Guardia Civil und die lokale Polizei halten den Platz frei.
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Danach erscheinen die Reiter der Gruppe. Seit Jahrhunderten
läuft dieses Ritual gleich ab. Das einzige Hilfsmittel zum Zusammentrieb
ist ein Holzstock. Dieser wird jedoch nicht zum Schlagen, sondern
zum zusammen führen verwendet.
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Dann sind die ersten Pferde da! Es sind Stuten und die Fohlen.
Immer frei lebend, ist ihr nervöses Verhalten unter all den Menschen
nachvollziehbar. Wobei weder Reiter, Platzsprecher noch Zuschauer das
Geschehen einheizen. Es ist einfach nur eine Pracht die schönen
Tiere zu bewundern.
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Wenn alle Gruppen durch sind, gibt es zirka zur
Mittagszeit einen gemeinsamen Aufritt sämtlicher Reiter vor dem
Kirchenportal. Es folgen kurze Ansprachen und danach ein gemeinsames
Gebet. Diese Momente sind wahrhaft feierlich.
PS: es sind inzwischen ganz ohne Aufheben auch Reiterinnen darunter.
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Gegen Abend erreichen die Reitergruppen den nördlich
gelegenen Ort Almonte. Hier gibt es einen Durchtrieb. Es ist DAS Ereignis
in der Stadt schlechthin. Vom Kleinkind bis zum letzten Opa sind alle
erschienen, egal wie schlecht zu Fuss. Ich gebe deshalb beim Warten
meinen Sitzplatz auf der Bank frei. Würdevoll gestaltet sich
der Durchtrieb. Die halbwilden Pferde sind auch deutlich entspannter
geworden.
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La Saca de las Yeguas - dieser Reisetag wird auch unvergessen bleiben!
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