4. Juni 2019

Tagesbericht verfasst um 22:00 Uhr bei der Dune du Pilat, Gironde, Frankreich
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Am Phare de Cordouan

( Am Leuchtturm von Cordouan )

 

Der Song zum heutigen Reisetag

Oft gehört zu einem Reisetag ein ganz bestimmtes Musikstück. Sei es aus Lust und Laune,
weil es soeben im Radio lief oder weil es einfach besonders gut zum Tag passt.

Led Zeppelin - Stairway To Heaven

 

 



Vorweg: der Leuchtturm von Cordouan in der Mündung der Gironde stand weit oben in meiner Wunschliste
für diese Reise. Einmal war ich da, rund 20 Jahre ist es her und ich wollte unbedingt nochmals da hinaus.
Warum? Weil es nicht ganz einfach ist dahin zu kommen und der Turm einzigartig ist.

Es müssen mehrere Faktoren passen damit der Ausflug gelingt:
- ein Schiff sollte an diesem Tag hinaus fahren
- die Ebbe muss zwischen 10 und 15 Uhr liegen
- wenig Wind und vor allem kein hoher Wellengang
- es gibt eine Besucherbeschränkung pro Tag

 
 
 
 
 
 

Der Leuchtturm befindet sich auf einem Riff. Dahinter gibt es eine grosse Sandbank. Bei Flut sind Riff und Sandbank überflutet und bei Ebbe tauchen sie aus dem Meer auf. Diese Untiefen sind auch der Grund für den damaligen Leuchtturmbau. Von aussen gibt der Turm auf den ersten Blick nicht viel her, es gibt optisch bestimmt Schönere.

 
 
 
 

Mit dem Schiff geht es hinaus bis vor die Sandbank. Dann heisst es umsteigen auf das Amphibienfahrzeug. Dieses fährt holpernd direkt bis zum Eingang des Turms. Diesmal trockenen Fusses. Vor 20 Jahren hiess es ausbooten, ein Stück waten und dann über die Sandbank wandern.
Es stellt sich bei der Ankunft heraus, dass wir heute mit 15 Personen die Einzigen sein werden und für die Besichtigung fast 2 Stunden zur Verfügung stehen!

 
 
 
 

Nachdem man die Eingangstür durchschritten hat und auf den Sockel gestiegen ist, eröffnet sich dieser Anblick. Die unteren drei Geschosse des Turm stammen von 1611 und bilden ein besonderes Bauwerk. Der Phare de Cordouan ist Leuchtturm, Festung, Kirche, Monument, Kunstwerk und Zeitzeuge in einem.

 
 
 
 

Über eine Wendeltreppe geht es hoch in die erste Etage und es eröffnet sich dieser Blick. In der Mitte des Raums scheint ein Brunnen zu stehen. Dies ist jedoch kein Brunnen, sondern eine Öffnung mittig im Turm wo früher das Feuer/Licht nach oben gezogen wurde.

 
 
 
 

Ein Stockwerk darüber befindet sich eine Kapelle. Kreisrund, reich verziert und im Originalzustand. Ganz toll sind die Bodenornamente.

Da die anderen Teilnehmer eine Etage höher der Führung zuhören, habe ich den Rest des Turmes menschenleer ganz für mich alleine :-) .

 
 
 
 

Wieder ein Stockwerk höher gibt es natürlich erneut einen mittigen Durchlass und logischerweise ein anderes Bodenornament. Von nun an führt die Treppe nicht mehr in der Aussenmauer aufwärts, nun liegt die Treppe im Innenraum.

 
 
 
 

Zwei Stockwerke höher war früher der Turm zu Ende. In der Bildmitte ist der Seilzug zu sehen wo damals das Feuer hochgezogen wurde. Ja, und natürlich hat der Boden wieder ein anderes Ornament. Der innenliegende spiralförmige Treppenaufgang ist ein architektonischer und fotografischer Höhepunkt.

 
 
 
 

Und von ganz oben ergibt sich der Blick auf das Riff und und die Sandbank. Inzwischen hat die Ebbe den Zuweg und die Sandbank frei gelegt. Ganz am oberen Bildrand ist die Küste von Royan zu sehen.

 
 
 
 

Mit Amphibienfahrzeug und Schiff geht es zurück ans Festland. Und das Wetter war hier draussen auch besser als an Land voraus gesagt. Besser hätte es nicht kommen können. Was für ein Tag!

 
 
 
 


Weitere Details zum Phare de Cordouan.