20. Juni 2019

Tagesbericht verfasst um 22:30 Uhr in Aznalcázar, Andalusien, Spanien
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Vom roten Fluss zur Sonnenkraft

 

Der Song zum heutigen Reisetag

Oft gehört zu einem Reisetag ein ganz bestimmtes Musikstück. Sei es aus Lust und Laune,
weil es soeben im Radio lief oder weil es einfach besonders gut zum Tag passt.

Billy Idol - Eyes Without A Face

 

 



Am Río Tinto - am roten Fluss

 
 
 
 
 
 

Schon vor über 3000 Jahren ist den Menschen der rote Fluss aufgefallen. Rot durch Metalle, vor allem Eisen und Kupfer. Seit der Antike werden hier Erze abgebaut, praktisch ohne Unterbruch. Immer im Tagebau, also kein Untertagebau. Entsprechend sieht hier die Landschaft aus.
Im Bild die ehemals grösste Mine der Welt, die Corta Atalaya. Inzwischen aufgegeben. Ohne Wasser darin ist das Loch rund 200 Meter tief.

 
 
 
 

Östlich davon, am Cerro Colorado wird heute (wieder) Erz abgebaut. Es wird Kupfer gefördert.
Und wer jetzt meint, dass sei jetzt nicht so toll und auch Umweltzerstörung. Kupfer steckt praktisch in jedem modernen Gegenstand der irgendwie Strom führt: vom Smart Phone bis zum Eierkocher ist es überall drin. Und vor allem beginnt hinter jeder Steckdose ein Kupferkabel das den Strom leitet... entsprechend gross ist der Bedarf danach.

 
 
 
 

Einer der grössten Bergbaukonzerne ist auch heute noch nach seinem Ursprung benannt, dem roten Fluss: Río Tinto. Hier am Ursprungsort baut aber ein anderes Unternehmen ab.

Abgebaut wird mit mächtigen Maschinen, im Bild ein ausrangierter Bagger. Wirklich besichtigen lassen sich die Minen nicht. Es gibt keine Führungen für das Río Tinto Gebiet. Was hier zu sehen ist, habe ich vor Ort zusammen getragen (und fotografiert).

 
 
 
 

Der rote Fluss ist für unsere Verhältnisse natürlich vielmehr ein Bach. An einigen Stellen leuchtet er in unglaublichen Farben. Und die Farbe kommt nicht etwa durch Chemie oder den Abbau, sie ist natürlichen Ursprungs. Das Gelb kommt beispielsweise vom Schwefel.

An einigen Stellen kann man sich fotografisch richtig austoben :-).

Mehr Informationen zum Río Tinto.

 
 
 
 

Weiter geht die Fahrt zuerst dem roten Fluss entlang nach Süden. Westlich von Sevilla gibt es eine Ansammlung von Solarkraftwerken. Im Bild die unspektakulärste und wohl auch einer der neuesten Arten: Fotovoltaik mit zusätzlich bündelnden Spiegeln.

 
 
 
 

Spektakulär sind aber die Solarturmkraftwerke. Viele Spiegel reflektieren das Sonnenlicht auf den Turm. Dabei entsteht eine extreme Hitze, man spürt sie auch wenn man unten steht. Zudem ist der gebündelte Fleck so hell wie die Sonne. Man sollte nicht darauf blicken. Mit der Wärme wird Wasserdampf produziert und dieses über eine Dampfturbine geleitet und schussendlich mittels einem Generator Strom erzeugt.

 
 
 
 

Etwas weniger spektakulär ist die zweite Art von thermischem Sonnenkraftwerk: es gibt drei grosse Parabolrinnenkraftwerke. Das Licht und die Wärme bündelt sich in einem Glasrohr wo ein spezielles Öl durchgeleitet wird. Auch hier wird die Wärme wieder zur Stromerzeugung genutzt.

 
 
 
 


Ob all der Technik war heute der Himmel wieder wunderschön. Typisches Andalusien Wetter bei trockenen 30 Grad.