2. Juni 2019

Tagesbericht verfasst um 22:30 Uhr in Lalinde, Dordogne, Frankreich
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Im prähistorischen Untergrund

 

Der Song zum heutigen Reisetag

Oft gehört zu einem Reisetag ein ganz bestimmtes Musikstück. Sei es aus Lust und Laune,
weil es soeben im Radio lief oder weil es einfach besonders gut zum Tag passt.

Vangelis - Into Eternity

 

 

 
 
 
 
 
 

Noch befinde ich mich im Departement Lot aber auf der anderen Flussseite ist bereits das Departement Dordogne. Der Fluss selber heisst Dore. Und auch kulinarisch kann man sich hier verwöhnen lassen. Wobei der Wein tagsüber keine gute Idee ist. Nicht nur wegen dem Fahren, es wird heute wieder richtig heiss, über 30 Grad. Da gibt es bessere Durstlöscher.

 
 
 
 

Dem stark mäandrierenden Fluss entlang geht es westwärts. Doch ich will nordwestwärts heute. Wieder in die kühle Unterwelt, jedoch diesmal in die prähistorische Unterwelt. Die Höhle von Rouffinac ist das erste Ziel.

 
 
 
 

Und dann passiert es: ich lege die bereits gebrauchte Speicherkarte in die Kamera. Diese fragt 'Formatieren?'. Natürlich wähle ich 'Nein' aus. Und als Konsequenz erkenne ich am Abend, dass keine Fotos auf die Karte gespeichert wurden...

Egal, im Inneren war das Fotografieren sowieso nicht erlaubt. Aber die Höhle von Rouffinac ist einzigartig. Wie ein Tunnel windet sie sich rund einen Kilometer in den Berg. Zu sehen gibt es viele Tiere, insbesondere gravierte Mammuts die vor rund 14'000 Jahren entstanden.

 
 
 
 

Keine 20 Kilometer entfernt, liegt die weltweit bekannteste Höhle mit prähistorischen Höhlenmalereien. Diesmal nicht geritzt, sondern bunt bemalt, macht die Höhle von Lascaux einzigartig. Die Höhle wurde 1940 entdeckt und konnte von 1948 bis 1963 besichtigt werden. Durch die Veränderung der Luftfeuchtigkeit und Temperatur entstanden jedoch Schäden. Seither ist die Höhle geschlossen.

 
 
 
 

Damit man die Höhlenmalereien trotzdem besichtigen konnte, wurde 1983 Lascaux II eröffnet. Ein Teilnachbau der Höhle. Diesen besuchte ich vor 20 Jahren. Seit 2016 gibt es einen noch umfangreicheren und viel exakteren Nachbau: Lascaux IV.

Das ist alles eindrücklich gemacht, aber es fehlt natürlich der Charme der echten Höhle. Nur es gibt keinen besseren Weg das Original zu erhalten. Den selben Fehler wie bei Lascaux hat man bei der 1994 entdeckten Höhle von Chauvet (Ardèche) dann nicht mehr gemacht.

 
 
 
 

Über hübsche Nebensträsschen geht es wieder südwärts in Richtung Fluss Dore. Der Wald hier ist ein einziges Dickicht. Nicht wie bei uns genutzt, wächst ein richtiger Urwald heran.

 
 
 
 

Am Abend finde ich wiederum einen schönen Platz am Fluss. Nach all den Eindrücken vom Tag, heisst es nun die Seele baumeln lassen. Das endlos vorbei ziehende Flusswasser ist Faszination und Beruhigung in Einem.

 
 
 
 


Was bei uns kaum mehr möglich ist, funktioniert in Zentralfrankreich noch richtig gut.
Bei klarer Nacht ist ein wunderschöner Sternenhimmel zu erblicken!